Wir von AIAS Hannover e.V. sind ein gemeinnütziger Verein von Studierenden für Studierende. Im Großen und Ganzen sind wir ein Teil von AIAS Deutschland e.V.. Unser Verein führt Aufklärungsarbeiten und Registrierungsaktionen an Universitäten durch, um potenzielle Stammzellspender*innen zu gewinnen.
Alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs.
Die Mission von AIAS? Alle 15 Minuten erkrankt ein Mensch in Deutschland an Blutkrebs. Jede 10. Person findet keine(n) passende(n) Stammzellspender(in). Das möchten wir ändern, denn Blutkrebs ist heilbar: Stammzellen können Leben retten!
Leider wissen zu wenige Menschen etwas über das Thema Blutkrebs und die Stammzellspende. Wir möchten hier ein wenig über die Krankheit aufklären und euch am Schluss eine Gelegenheit bieten, persönlich zu HeldInnen zu werden!

Blutkrebs ist ein Oberbegriff für alle Erkrankungen des blutbildenden Systems bzw. des Knochenmarks, bei denen die reguläre Blutbildung gestört wird. Aufgrund dieser Störung kann das Blut seine lebensnotwendigen Aufgaben wie das Transportieren von Sauerstoff, das Stoppen von Blutungen oder das Bekämpfen von Infektionen nicht mehr ausüben.
Doch Blutkrebs ist heilbar und kann durch eine Stammzelltransplantation bekämpft werden.
Nun stellt sich vielleicht die Frage, was Stammzellen denn genau sind. Auch da klären wir auf! Als Stammzellen werden die Ursprungszellen von mehrzelligen Organismen bezeichnet. Jede Zelle unseres Körpers leitet sich aus den Stammzellen ab. Die beiden zentralen Merkmale von Stammzellen sind ihre Selbsterneuerung und ihr Potenzial zur Differenzierung. Das bedeutet, dass bei der Stammzellteilung wieder eine neue Stammzelle entsteht und diese das Potenzial hat, verschiedene spezialisierte Zelltypen zu bilden. Bei Blutkrebs wird der normale Reifeprozess der Blutzellen durch Defekte unterbrochen, wodurch unreife schadhafte Blutzellenin den Blutkreislauf gelangen undsich unkontrolliert vermehren. Diese fehlerhaften Zellen werden Krebszellen genannt. Diese überschwemmen den Blutkreislauf und verdrängen die gesunden Zellen. Die wichtigen Funktionen können nicht mehr erfüllt werden. Und an dieser Stelle kann man als StammzellspenderIn dazu beitragen, dass ein Leben gerettet wird. Wenn eigene Stammzellen mit denen einer erkrankten Person übereinstimmen, können extern „eingepflanzte“ gesunde Stammzellen die kranken Zellen abtöten.

Ähnlich wie Blut nach dem AB0-Blutgruppensystem typisiert wird, werden Stammzellen in einem sehr komplexen HLA-System typisiert. Stimmen möglichst alle HLA-Merkmale überein, kommt man als SpenderIn in Frage. In den meisten Fällen werden die Stammzellen heutzutage aus dem Blut gewonnen. Da der Anteil hier jedoch geringer ist als im Knochenmark, müssen die Stammzellen vorher durch Wachstumsfaktoren vermehrt werden. Dies geschieht durch eine vorherige Einnahme von Medikamenten. Hat der Körper genug Stammzellen produziert, werden diese innerhalb 4-8 Stunden an ein bis zwei aufeinanderfolgenden Tagen von dem restlichen Blut herausgefiltert. Es ist dafür keine Operation notwendig und man kann die Klink meist am gleichen Tag wieder verlassen. Mögliche Nebenwirkungen könnten während der Gabe des Medikaments auftreten, wobei dies meist nur grippeähnliche Symptome sind. Langzeitnebenwirkungen sind nach heutigem Forschungsstand nicht bekannt.

Nur in sehr wenigen Fällen müssen die Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen werden.
Hier wird unter Vollnarkose mit einer Punktionsnadel aus dem Beckenkamm Knochenmark entnommen. Es entstehen meist zwei kleine Einstiche, welche gut wieder verheilen. Die Operation findet in Bauchlage statt und dauert ca. 60 Minuten. Das wesentliche Risiko beschränkt sich hier meist auf die Narkose. Es werden ca. 5% des Knochenmarks entnommen, welche sich nach ca. 2-4 Wochen beim Spender wieder vollständig regeneriert haben. Der Aufenthalt im Krankenhaus beläuft sich hier meist auf ca. 3 Tage. Zur vollständigen Regenerierung erhält der Spender oder die Spenderin meist eine Krankschreibung für wenige Tage. Um allmögliche Absprachen mit den Arbeitgebern kümmert sich die DKMS.



Kommt man als SpenderIn in Frage, geht es wie folgt (in Kurzfassung) weiter. Die Gewebemerkmale, welche scheinbar zueinander passen, werden nochmals durch eine Blutprobe bestätigt und weitere Blutwerte werden ermittelt. Danach folgen ein gründlicher Gesundheitscheck und eine Aufklärung durch den Arzt oder die Ärztin. Nun ist dein endgültiges Einverständnis gefragt. Es ist nach wie vor eine freiwillige Spende, zu der man zu keinem Zeitpunkt gezwungen wird!
Nun kommt es auf das Verfahren an. Können die Stammzellen aus dem Blut entnommen werden, wird nun der Wachstumsfaktor G-CSF verabreicht.
Werden die Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen, wird man auf die Narkose vorbereitet. Alles Weitere zu den Verfahren wurde im Voraus beschrieben.
Die gewonnenen Stammzellen werden wie bei einer Bluttransfusion dem Empfänger oder der Empfängerin verabreicht. Dort nisten sie sich in den Knochenhohlräumen ein und beginnen, neue und gesunde Blutzellen zu bilden.
Blutkrebs kann jeden treffen!
Deswegen wollen wir so viele Menschen wie möglich erreichen und aufklären, wieso man sich registrieren lassen sollte. Welches schönere Geschenk gibt es, als durch so geringen Aufwand und minimale Risiken ein Leben zu retten und einem Menschen es zu ermöglichen, weiterhin die Welt zu entdecken?
Jeder gesunde Mensch, der zwischen 17 und 55 Jahren alt und noch nicht in einer Datei als Stammzellspender registriert ist, kann dies nun tun. Einige schwerwiegende Vorerkranken führen leider zur Nichtaufnahme. Vorerkrankungen, welche zum Ausschluss führen, finden sich außerdem unter nachfolgendem Link.

Wenn wir dich jetzt überzeugt haben, dann registriere dich doch gerne! Dazu kannst du dir ganz einfach unter unserem Link dein persönliches Registrierungsset nach Hause schicken lassen. Dort sind drei Wattestäbchen enthalten, mit denen du deine Schleimhäute im Mundinnenraum „abreiben“ musst. Diese werden wieder verpackt und eine Einverständniserklärung ausgefüllt. Dann muss es nur noch zurück zur DKMS geschickt werden und schon bist du in der Datenbank aufgenommen!
Solltest du noch weitere Fragen oder Anmerkungen haben, dann schreibe uns gerne auf Instagram oder sende uns eine Mail an hannover@aias.de.
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