Ich habe am Sonntag einen Makramee-Workshop bei der lieben Sabrina von Fair-Knotted gemacht und ihr ein paar Fragen zu sich selbst und ihrer Leidenschaft Makramee gestellt. Sabrina, kommt aus dem schönen, bunten Linden und arbeitet hauptberuflich in der Flüchtlingssozialarbeit. Nebenberuflich ist sie leidenschaftliche Makramee-Designerin.
Sabrina, was ist denn eigentlich Makramee?
Makramee ist eine aus dem Orient kommende Knüpf- und Knotenkunst zur Herstellung von Dekoration, Ornamenten, Textilien oder Schmuck.
Und wie bist du zu deiner Leidenschaft der Makramee-Kunst gekommen?

Genau genommen 2005 in Mittelamerika. Damals bin ich von Guatemala bis Panama gereist und habe mir die Reise nebenbei mit dem Verkauf von Makramee Schmuck (gemeinsam mit meinem damaligen Freund) finanziert und versüßt. Nebenbei habe ich Praktika in sozialen Projekten gemacht (im Rahmen des Studiums). Irgendwann war die Knoterei weniger präsent. In meinen mehr als 7 Jahren Leben in Nicaragua widmete ich mich ganz der Projektarbeit (Proyecto Mosaico e.V.) und Familie. 2015 kam ich mit meinem Sohn wieder zurück nach Deutschland (ich war neugierig auf ein Leben mit Kind in Deutschland). Seit 2016 bin ich nun hauptberuflich in der Flüchtlingssozialarbeit tätig. Aber irgendwas fehlte. Ich brauchte einen kreativen Ausgleich. Nur Mama sein (echt eine Herausforderung mit so einem charmanten Wirbelwind) und arbeiten (wenn auch natürlich eine Herzarbeit) reichte mir nicht. Ich wollte gestalten, Ergebnisse sehen und mich verbinden (mit mir und anderen). Als dann Makramee auf einmal wieder ein Revival bekam und auf Pinterest & Co. wieder “aufploppte”, war direkt der Gedanke da: “Hey, das kann ich doch auch.” 2016 fing ich also an, mich an die Knoten zu erinnern und begann diverse Materialien und Designs auszuprobieren. Es machte so viel Freude und es fühlte sich so gut an, schöne Produkte selbst zu erschaffen. Dann kam der Gedanke Workshops anzubieten.
Erzähl gerne mehr über deine Workshops.
Ich habe in meiner Wohnung in Linden einen Raum, den ich über alles liebe. Es ist unser Wintergarten. Also, warum Raum mieten, wen es doch Zuhause am gemütlichsten ist. Alles was ich brauchte fand sich quasi wie von selbst. Im Sommer 2017 gab ich dann mit Freude meinen ersten Armbänder Workshop. Die Lust die Knotenkunst zu teilen wuchs und mittlerweile haben ca. 200 (meist) Frauen an meinen Workshops teilgenommen. Ich bin so glücklich und es macht jedes Mal wieder so großen Spaß.
Wir knoten, lachen und lernen uns kennen – wir verbinden nicht “nur” Fäden, sondern auch uns – als Frauen, als Mutter und Tochter, Oma und Enkelin, als Freundinnen mit einem neuen Hobby.
Sabrina von fair-knotted über ihre makramee-workshops
Und ich freue mich, dass ich mit dem Makramee den Raum und Rahmen dafür bieten kann. Bei Keksen und Tee knoten wir also in gemütlicher Runde. Hierbei gebe ich Step by Step die Anleitung zum Knoten – egal ob Anfänger, oder für Fortgeschrittene. Pro Workshop können bis zu acht TeilnehmerInnen dabei sein. Mit nach Hause nehmen kann dann jede/r Teilnehmer/in ein ganz eigenes Makrameeprodukt (Wir kreieren immer einen Schlüsselanhänger und als zweites Projekt einen Wandbehang oder einen Blumenhänger), ein Handout mit weiteren Anleitungen, viel Inspiration für weitere Makramee Projekte und ganz viel Freude und Lust auf mehr! Aktuelle Workshop-Termine findet ihr auch immer auf meiner Website. Nach der Teilnahme an einem Workshop, gibt es übrigens 10 Euro Rabatt auf jeden weiteren Workshop. 10% der Einnahmen werden in soziale Projekte in Mittelamerika gespendet.

Makramee-Kunst.


es aussehen.
Was ist deine Motivation? Wer oder was inspiriert ich?
Genau diese Verbindungen zu schaffen liegt mir sehr am Herzen. Durch die Knoterei (und Yoga) kam ich mehr zu mir und durch die Workshops, Märkte und Social Media mit euch in Kontakt und Austausch. Da ich mich nach wie vor auch mit meiner zweiten Heimat Nicaragua bzw. Mittelamerika sehr verbunden fühle, spürte ich den Wunsch auch diesen Teil mit meinem Business zu verbinden. Bei Proyecto Mosaico war unser Slogan: zueinander bringen – voneinander lernen – miteinander wachsen. Ich denke, das beschreibt sehr sehr gut auch mein Lebensmotto. Fair-Knotted Design schafft Fair-Bindungen mit Herz, informiert und unterstützt. Mir ist es ein großes Anliegen auf die Meisterinnen des Textilhandwerks zu erinnern und auf meinem Blog immer mal wieder auch Frauenkollektive aus fernen Ländern vorzustellen – und wer weiß, vielleicht bald auch persönlich aus den Ländern zu berichten.
Hast du einen Wunsch oder Ziel für dein Projekt?

Mit Fair-Knotted möchte ich nicht nur meiner Leidenschaft nachkommen, sondern auch andere Menschen in Mittelamerika dabei unterstützen ihren Träumen nachzukommen, Rechte einzufordern und persönliche Ziele zu erreichen. Oftmal ist dies durch fehlende finanzielle Ressourcen oder Kontakte erschwert. Lokale Nicht-Regierungsorganisationen (NGOs) und Kollektive unterstützen die Entwicklung vor Ort. Ich selbst durfte lange Zeit aktiv daran teilhaben und bin nach wie vor tief von dem Engagement der Menschen in Mittelamerika beeindruckt! Deshalb spende ich 10% meiner Einnahmen an soziale Projekte vor Ort, die ich persönlich aus meiner Projektarbeit kenne. Das Empowering von Frauen liegt mir am Herzen. Um so mehr freut es mich, dass meine liebe Freundin Gaby aktuell ein Frauenprojekt initiiert hat – mujeres del maís (Mais-Frauen). Neben Englisch, Business Skills und Zumba, lernen die Frauen auch die Makramee Kunst. In nächster Zeit wird aber auch hier in Hannover noch so einiges passieren. Ich arbeite fleißig an meinem Online Shop – es wird Produkte von Fair-Knotted und @nuray.souljewelry geben. Nuray ist letztes Jahr entstanden. Nuray ist türkisch und bedeutet “strahlender Mond”. Mit Nuray möchte ich euch mit meinen Schmuckstücken auch zum Strahlen bringen. Dieses Jahr sind auch schon so einige Events, Märkte & natürlich Workshops geplant.
Bist du Hannoveranerin?
Ich bin seit 20 Jahren Lindnerin und Mittelamerika-verliebt.
Was liebst du #ernsthaft in Hannover?
Dass es die grünste Stadt Deutschlands ist und dass sie als eher langweilig und uninteressant gilt und dann doch so viele Überraschungen zu bieten hat. Ich liebe, dass ich überall mit dem Fahrrad hinkomme und das schneller als mit der Bahn. In Linden liebe ich die bunte Vielfalt, Menschen die sich lächelnd begrüßen, freundliche Nachbarn und die Nähe zur Natur.
Wie verbringst du sonst deine Freizeit in Hannover?
Mit meinem Sohn verbringe ich die Zeit am liebsten auf dem Skateboardplatz 2er direkt neben dem Platzprojekt. Beide Plätze begeistern mich sehr. Ich erfreue mich hier nicht nur den Skatekünsten meines Sohnes, sondern auch an der Initiative beider Vereine. Wahnsinn, wie viel Kreativität und Engagement hier drin steckt. Die Leute sind entspannt und freundlich. Sehr inspirierend. Ansonsten gehe ich gerne an der Leine spazieren und freue mich zwischendurch immer wieder Bekannte zu treffen. Zum Glück braucht man sich in Linden gar nicht verabreden. Man trifft sich einfach so 🙂
Danke für das tolle Gespräch!
Wer noch mehr über Sabrina und Makramee erfahren möchte, schaut gleich auf ihrer Website und ihrem Instagram-Account vorbei.
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